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Titel: | So unselig schön: Kommissar Dühnforts dritter Fall |
Kategorien: | Krimi/Thriller |
BuchID: | 1838 |
Autor: | Inge Löhnig |
ISBN-10(13): | 3548282083 |
Verlag: | Ullstein Taschenbuch |
Publikationsdatum: | 2011-01-14 |
Edition: | 1. Auflage. |
Number of pages: | 448 |
Sprache: | Deutsch |
Bewertung: |
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Bild: |
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Beschreibung: |
Product Description So unselig schön |
So unselig schön |
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24.01.2011 | Bewertung: ![]() |
Bücherwurm82 vergibt 10 von 10 Punkten
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![]() Sehr empfelenswert. Inhalt:
Vicki eine Auszubildende in einem Reisebüro ist unterwegs zu einer verfallenen Brauerei um Fotos zu machen. Plötzlich fällt ihr ein Gegenstand auf, der am vorigen Samstag noch nicht dort gelegen hat. Zu ihrem entsetzen stellt sich heraus, das dies eine eingewickelte Leiche ist, und benachrichtigt die Polizei. Die Ermittlungen können beginnen. Die Leiche ist eine enthauptete Frau. Der einzigste Anhaltspunkt in diesem Moment, ist ein Farbkleks an der Leiche, was Hauptkommissar Dünfort und seine Kollegin darauf schließen läßt, das der Mörder etwas mit Malen zu tun hat. Doch die Ermittlungen stellen sich nicht als sehr einfach dar, denn in der laufenden Zeit der Ermittlungen verschwindet wieder eine junge Frau und wird in dem gleichen Schema tot aufgefunden. Während Dünfort die Leichen betrachtet, kommt ihm immer wieder einen Satz in den Sinn, den er nicht einzuordnen weiß \"Dunkle Haare Massen\". Vicki versucht irgendwann ihren normalen Alltag wieder zu finden, und weiß leider nicht, das sie dem Mörder von der enthaupteten Frauenleiche die sie gefunden hat, schon sehr nahe war.
Meinung: Die Autorin Inge Löhnig hat einen sehr einfachen und flüssigen Schreibstil. Es gab für mich zwar eins, zwei Fremdwörter, die ich aber dank Google schnell mit deren Interpretierung gefunden habe. Die Geschichte hat mich so gefesselt, das ich selbst durch Google versucht habe rauszufinden, was der Satz bedeutet \" Dunkle Haare Massen\". Doch leider ohne Erfolg
Fazit: Ein Roman, für alle Krimifans die es lieben selbst mit zu Ermitteln. Dies ist mein erstes Buch von Inge Löhnig, und bestimmt nicht das letzte gewesen. |
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Bücherwurm82 hat insgesamt 7 Rezensionen angelegt. |
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Eine gelungene Fortsetzung einer tollen Krimiserie |
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13.02.2011 | Bewertung: ![]() |
horrorbiene vergibt 9 von 10 Punkten
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\"So unselig schön\" ist der dritte Teil einer Krimi-Reihe um den Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort, der in der Umgebung Münchens angesiedelt ist. In dieser Serie sind bereits erschienen:
1. Teil Der Sünde Sold
Zum Inhalt: Acht Monate sind seit dem letzten Zusammentreffen mit Dühnfort vergangen, als er beim Segeln beinahe umkam und von seiner Kollegin Gina und dem Segellehrer Schorsch gerettet wurde. Dieses Erlebnis steht nun zwischen Gina und Tino wie eine Barriere, doch der „Alltag“ geht weiter: Viktoria, eine junge Frau mit Vergangenheit, findet in einer alten Brauereihalle eine geköpfte Leiche. Schnell wird Dühnfort klar: Bei dieser Präzision ist ein Serientäter nicht ausgeschlossen und er ist im künstlerischen Milieu zu suchen. Die Tätersuche fördert mehrere Verdächtige ans Licht. Meine Meinung: Diese Fortsetzung passt sich wunderbar an die beiden vorangegangenen Werke an. Alle bereits bekannten Protagonisten sind wieder mit von der Partie: Dühnfort, Gina, Alois, Buchholz und Frau Dr. Weidenbach, sogar Agnes taucht bisweilen wieder auf. Die letzte Szene aus In weißer Stille wird gut eingebaut, sie schwebt ständig wie ein Damoklesschwert über jeder Konversation zwischen Gina und Tino, ohne jedoch zu vordergründig zu werden. Das charakteristische von Löhnings Krimis ist die detaillierte Ausarbeitung eines Nebencharakters, der in einem Werk eine zentrale Rolle spielt und auch eine eigene Perspektive erhält. In diesem Fall ist dies Viktoria Senger. Ich persönlich finde diese Eigenschaft wirklich gut, denn so hat jeder Band dieser Serie nicht nur ein anderes Thema, da ein anderer Mordfall, sondern auch die agierenden Protagonisten ändern sich so und machen die Werke für sich eigenständig und interessant. Allerdings hat dies natürlich auch den Nachteil, dass dem Leser von Beginn an klar ist, dass dieser agierende Nebencharakter wichtig ist und mit ihm auf jeden Fall noch etwas geschehen wird. Schön an diesem Teil der Krimiserie ist, dass es hier mehrere Verdächtige gibt und der leitende Ermittler Dühnfort seine Kollegen arbeiten lässt und seine eigene Spur verfolgt. Diese Tatsache wird sicher auch durch den Konflikt mit Gina hervorgerufen. Dies macht das Buch spannend und aufregend. Ansonsten hat dieses Werk wie seine Vorgänger einen sehr sympathischen Hauptdarsteller, der von einer Familie neben der Polizeikarriere träumt und zu viel Espresso trinkt. Wer die Vorgänger der Serie mochte, wird hier auf jeden Fall eine befriedigende Fortsetzung finden. Wer die Vorgänger noch nicht kennt, lieber mit Der Sünde Sold beginnen, sonst sind die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Dühnfort und den Frauen nicht klar.
Fazit: Dieser Teil der Serie steht den Vorgängern in nichts nach und ist daher eine wunderbare Fortsetzung. Hoffentlich erscheint bald noch ein Teil um Kommissar Dühnfort und seine Ermittlungstruppe. Diese Serie ist für Krimifans auf jeden Fall zu empfehlen! |
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horrorbiene hat insgesamt 42 Rezensionen angelegt. |
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Kommissar Dühnfort ermittelt wieder |
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18.02.2011 | Bewertung: ![]() |
KimVi vergibt 10 von 10 Punkten
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![]() Die 22-jährige Vicki Senger fotografiert in ihrer Freizeit gerne verlassene Orte. Aus diesem Grund fährt sie zu einer verfallenen Brauerei. Das Licht ist perfekt und Vicki gelingen einzigartige Bilder. Plötzlich entdeckt sie in einem Sudkessel eine enthauptete Frauenleiche. Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort und sein Team werden zum Fundort der Leiche gerufen und mit den Ermittlungen betraut. Vicki wird um den Speicherchip ihrer Kamera gebeten, da die Aufnahmen nun zu den Beweismitteln zählen. Widerwillig übergibt sie die zuletzt verwendete Speicherkarte den Beamten. Sie verschweigt ihnen allerdings, dass sie auf einem weiteren Chip noch zahlreiche Aufnahmen gespeichert hat. Bei der späteren Durchsicht der Bilder entdeckt Vicki einen möglichen Hinweis. Da sie Angst hat, der Polizei zu gestehen, dass sie ihnen Bilder vorenthalten hat, beginnt sie auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Dühnfort und seine Team gehen recht schnell davon aus, es mit einem Serienkiller zu tun zu haben. Die Hinweise führen sie in die Künstlerszene....
Meine Meinung Nach \"Der Sünde Sold\" und \"In weißer Stille\" ist dieser Roman bereits der dritte Band der Ermittlerserie um den Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände jedoch unabhängig voneinander gelesen werden. Wenn nötig, geht die Autorin kurz auf die vorangegangenen Ereignisse ein. Sie verrät dabei jedoch nicht zu viel, sodass man die Bände in beliebiger Reihenfolge lesen kann, ohne sich die Spannung zu verderben. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen rund um das Ermittlerteam empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Doch für die aktuellen Ermittlungen sind diese Vorkenntnisse nicht nötig.
Bereits der Beginn des dritten Bandes überzeugt durch seinen rasanten Start. Kaum angefangen, befindet man sich mitten im Sog der spannenden Ereignisse. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Einen großen Teil der Handlung nehmen natürlich die polizeilichen Ermittlungen ein. Inge Löhnig legt dabei geschickt ihre Fährten aus, doch so einfach lässt sich der Serienkiller nicht enttarnen. Die kurzen Perspektiven, in denen man einen besessenen Maler betrachtet, verstärken das Gefühl, es mit einem wahnsinnigen Killer zu tun zu haben, doch einen Hinweis auf seine Identität sucht man vergeblich. Im Verlauf der Handlung trifft man auf einige Personen, die als Täter in Frage kommen, doch wirklich sicher kann man sich nicht sein.
In einem weiteren Handlungsstrang beobachtet man Vicki Senger. Obwohl die Protagonistin noch nicht sehr alt ist, hat sie schon viel erlebt und es nicht einfach gehabt. Nun versucht sie ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Sie wirkt dabei sehr sympathisch und erfrischend lebendig. Durch ihre eigenen Ermittlungen bringt sie sich selbst in große Gefahr. Auch dieser Handlungsteil wird interessant und spannend geschildert.
Das Privatleben der Ermittler kommt auch in diesem Teil der Dühnfort-Reihe nicht zu kurz. Kollegin Gina gesteht Dühnfort, dass sie ihn liebt. Dieses Geständnis stürzt den Kommissar in ein Gefühlschaos. Die Teamarbeit wird von den privaten Verwicklungen belastet. Die interessanten Nebenhandlungen und die facettenreichen Hauptakteure machen diesen Krimi zu einem wahren Lesegenuss. Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin taucht man in die Handlung ein und kann sich nur schwer vom Gelesenen lösen.
Mein Fazit Ich habe bereits die beiden vorangegangenen Fälle mit Begeisterung verfolgt. Doch für mich ist dieser dritte Band das bisherige Highlight dieser Ermittlerserie. Sympathische Charaktere, facettenreiche Nebenhandlungen und ein hochspannender Fall konnten mich vollkommen überzeugen. Ich vergebe begeisterte fünf Bewertungssterne und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung der Reihe. |
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KimVi hat insgesamt 226 Rezensionen angelegt. |
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Spannung pur! |
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27.02.2011 | Bewertung: ![]() |
Caro1893 vergibt 10 von 10 Punkten
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![]() Eine enthauptete Frauenleiche, ein scheinbar unlösbarer Fall und eine unerschrockene junge Frau, die auf eigene Faust ermittelt und dem Mörder näher kommt, als ihr lieb ist. |
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Caro1893 hat insgesamt 5 Rezensionen angelegt. |
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So unselig schön |
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30.03.2011 | Bewertung: ![]() |
augustmaus vergibt 8 von 10 Punkten
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![]() Vicki ist eine Urban Explorerin, d.h. sie fotografiert in alten, verfallenen Gebäuden. Bei einer ihrer Expeditionen entdeckt sie eine Leiche. Kommissar Dühnfort und seine Kollegen vermuten recht schnell, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte. Diese Befürchtung bewahrheitet sich nur allzu schnell. Derweil entdeckt Vicki beim Durchsehen ihrer letzten Fotos ein Detail, das auf den Täter hinweisen könnte und beginnt selbst zu recherchieren.
Mit diesem dritten Band setzt Inge Löhing die Dühnfort-Serie angemessen fort.
Tino Dühnfort selbst kämpft mit seinen Gefühlen für nunmehr zwei Frauen, Agnes, seiner Ex, und Gina, seiner Kollegin. Welches den Part der Geschichte ausmacht, der die Übergeordnete Handlung darstellt, die die verschiedenen Bände der Serie verknüpft. Dieser Teil ist jedoch nicht so weit dominierend und von einer überschaubaren Menge Personen, dass auch Serienneulinge eine Chance haben, in das Buch herein zu finden, ohne sich überfahren zu fühlen.
Der andere Teil, der Fall selbst, enthält, wie auch schon in den anderen Bänden der Serie, zwar keine Überraschungen und unvermutete Wendungen für den Leser, ist aber dennoch spannend erzählt. Durch die recht schnelle Konzentration auf eine kleine Anzahl Verdächtiger neben der Hobbyermittlerin Vicki kann Inge Löhnig diese beteiligten Personen umso detailierter beschreiben, was sie auch tut. Gerade Vicki, die eigentliche Hauptperson in dieser Geschichte, ist mir so regelrecht ans Herz gewachsen. Inge Löhnig schafft es wunderbar, genau die Detailtreue in ihren Ausführungen zu treffen, die so ausführlich ist, dass man die beschriebenen Bilder und Szenen gut vor Augen hat, aber niemals so ausufert, dass es langweilig wird. Außerdem hat mir der Wechsel zwischen der Sicht des Täters und der \"Jäger\" gut gefallen, der gut hilft, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. |
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augustmaus hat insgesamt 8 Rezensionen angelegt. |
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Der dritte Dühnfort |
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12.04.2011 | Bewertung: ![]() |
metAlpAnda vergibt 7 von 10 Punkten
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![]() Als ich den neuen Roman von Inge Löhnig sah, atmete ich erleichtert auf, denn der mir bereits aus ihren Vorgängerromanen bekannte und durchaus sympathische Kommissar Dühnfort ist nach seinem vermeintlichen Untergang am Ammersee wortwörtlich wieder aufgetaucht und ermittelt weiter! |
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metAlpAnda hat insgesamt 28 Rezensionen angelegt. |
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Malerei, Fotografie, Gedichte und Mord |
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09.09.2011 | Bewertung: ![]() |
coffee2go vergibt 7 von 10 Punkten
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![]() Kurze Inhaltszusammenfassung: Die Leiche einer jungen Frau wird in einer verlassenen Brauerei in München entdeckt. Vicki, die dort zufällig eine Fotoserie gemacht hat, entdeckt die Leiche zufällig, recherchiert auf eigener Faust und gerät selbst auch ins Visier des Täters. Kommissar Dühnfort und sein Team arbeiten quasi rund um die Uhr, nachdem sie vermuten, dass sie nach einem Serientäter suchen müssen, der junge Frauen aus künstlerischem Interesse tötet.
Meine Meinung zum Buch: Das Buch schließt direkt an den Vorgänger-Krimi mit Kommissar Dühnfort als Ermittler an. Interessant ist, dass man Stück für Stück weitere Details aus dem Privatleben von Kommissar Dühnfort erfährt, dies macht den Kommissar von Buch zu Buch sympathischer. In diesem Buch hätte der Kommissar allerdings etwas mehr von sich preisgeben können. Als Hauptthema hat die Autorin in diesem Buch die Malerei und die Fotografie ausgewählt, vor allem das Fotografieren von außergewöhnlichen oder verlassenen Orten. Die Kombination aus alter Kunst und moderner Fotografie, kombiniert mit der Vorliebe des Kommissars für Gedichte hat mir sehr gut gefallen. Nicht so gut gefallen hat mir der Schluss des Buches, da sich einerseits die Ereignisse überschlagen, sodass es schon sehr unrealistisch wirkt. Ebenfalls wird die Situation des Täters so dargestellt, dass er quasi auch Opfer ist und für seine Schuld nicht belangt werden kann.
Titel und Cover: Der Titel für dieses Buch wurde sehr gut ausgewählt, da das Grundthema „Fotografie“ darstellt. Mir hat das Cover mit den Kontrastfarben weißer Hintergrund und knallgrüner toten Vogel zwar optisch gut gefallen, allerdings konnte ich keinen Zusammenhang zum Inhalt des Buches entdecken. Vielleicht hätte ein Schmetterling, der auch in der Handlung vorkommt oder der mehrfach erwähnte welke Strauß Blumen auch gut gepasst?
Mein Fazit: Der dritte Krimi aus der Reihe mit Kommissar Dühnfort knüpft inhaltlich direkt an das Vorgängerbuch an; er eignet sich aber auch gut als Einstieg in die Dühnfort-Krimi-Reihe. Ich freue mich schon auf den vierten Teil! |
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coffee2go hat insgesamt 62 Rezensionen angelegt. |
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So unselig deutsch |
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24.02.2012 | Bewertung: ![]() |
rumble-bee vergibt 6 von 10 Punkten
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Die Leseprobe hatte mein Interesse geweckt, weil sie für einen Kriminalroman Ungewöhnliches versprach: viele graphische und optisch detailliert beschriebene Details, einen geruhsamen Erzählstil, und eine sympathische Nebendarstellerin. Allerdings wurde ich schon in der Leseprobe mit dem eigentlichen Helden, Kommissar Dühnfort, nicht so richtig warm. Dementsprechend war meine Erwartungshaltung, als ich mir das Buch schließlich kaufte, gemischt. Auch nach der Lektüre bleibt mein Eindruck durchaus zwiespältig, so dass ich nicht über drei Sterne hinausgehen mag. Alle Ahnungen, welche die Leseprobe bei mir weckte, haben sich bestätigt: der Erzählstil bleibt gemächlich, viele Schilderungen sind ungewöhnlich \"farbig\" und optisch ansprechend, und Dühnfort wird dem Leser nicht wirklich näher gebracht. Positiv vermerkte ich allerdings, dass die vermeintliche Nebendarstellerin Vicki Senger zur heimlichen Heldin avanciert - eigentlich ist sie es, die den Roman zum großen Teil vorantreibt, auch wenn sie den Fall letztlich nicht löst. Man merkt aber auf jeden Fall, dass sich die Autorin hier mehr Mühe in der Charakterisierung gegeben hat - Vicki wirkt einfach lebendiger als Dühnfort, und im Gegensatz zu ihm bekommt sie auch eine ganz eigene Sprache und Ausdrucksweise zugeordnet. Vermutlich kann ich Kommissar Dühnfort auch deshalb weniger beurteilen, weil ich die Vorgänger-Bände nicht kenne (die Wahrscheinlichkeit diese zu lesen, ist aber, nach diesem Buch, auch nicht wesentlich gestiegen). So kann ich nur anhand dieses Buches urteilen. Ein merkwürdiger Mensch ist er ja schon. Er flucht die ganze Zeit auf Französisch (\"merde!\"), und scheint schwarze Schokolade zu lieben - denn immerzu vergleicht er die Augenfarbe seiner Kollegin mit \"noir\", eine Bezeichnung, die auch für Süßwaren Verwendung findet. Er hat eine Vorliebe für Delikatessen und Weine (wobei mir diese Schilderungen aber mit der Zeit aufgrund ihrer Häufung auf die Nerven gingen!). Ein merkwürdiger Segel-Unfall überschattet sein Leben, sowie seine Unfähigkeit, sich zwischen zwei Frauen zu entscheiden. Insgesamt wirkt es so, als habe sich die Autorin krampfhaft bemüht, Wallander einen deutschen Kollegen an die Seite zu stellen. Wie man sich das als deutscher Autor eben so denkt - eine Prise Privatleben, eine Prise verschrobener Charakter, eine Prise Zwist mit den Kollegen. Und doch - man merkt diesem Charakter halt das \"Rezept\" an. Er wirkt auf mich nicht wie eine Figur, die so wirklich gelebt haben könnte. Etwas schablonenhaft, könnte man sagen. Und mal ehrlich, welcher normale Mensch denkt denn mitten in der Nacht, wenn er von einem Tatort kommt, noch an Antipasti und Soave?? Da hörte es bei mir auf. Der Fall an sich war schon recht originell geschildert. Der Prolog war packend und griffig-kurz, und die Spannung wurde in den häufigen Einschüben, auch aus der Sicht des Täters, größtenteils gehalten. Ansprechend fand ich die Idee, dass der Täter durch seine Taten versucht, ein Gemälde nachzustellen, bzw. zu erschaffen. Auch die zahlreichen in die Handlung gestreuten Details und Informationen zur Bedeutung von Stilleben haben mir gefallen. Ausgesprochen geglückt war der Kniff der Autorin, immer mal wieder einen einzigen (!) Satz einzustreuen, der durch eine Detailinformation den Verdacht des Lesers auf eine bestimmte Figur lenkte - und zwar meistens falsch! Erst am Ende des Buches weiß man, welche Details man überlesen hat, welche wirklich entscheidend waren. Das war sehr gut! Allerdings verliert das Buch eben eine gute Portion an Elan durch die Tatsache, dass sich die Autorin nicht so recht hat entscheiden mögen, wer denn nun der Held des Buches ist. Offizieller Ermittler ist Kommissar Dühnfort, aber er ermittelt eigentlich kaum etwas. Die Kommunikation mit seinen Untergebenen stimmt oft nicht, und vieles setzt sich bei den Ermittlungen erst sehr verspätet zusammen. Dühnfort ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um diesem Fall wirklich seine Aufmerksamkeit zu widmen. Nein, Vicki Senger, die junge Rebellin und Hobby-Fotografin, ist die eigentliche Sympathieträgerin dieses Buches. Sie geht auf eigene Faust einem Hinweis nach, den sie auf einem heimlich geschossenen Bild des Tatortes entdeckte. Bis zur Mitte des Buches verlaufen so ihre Ermittlungen parallel zu denen Dühnforts - wobei für mich schon wieder ein unglaubwürdiger Punkt erreicht ist. Bitteschön, welcher Kommissar ruft denn eine Zeugin per Handy (!!) an, um ihr eigenmächtiges Handeln zu tadeln?? Überhaupt wird die persönliche Kommunikation in diesem Buch eher vermieden. Alles schreiben sich Mails, oder SMS, oder rufen per Handy an. Ich kann ja nicht beurteilen, ob das heute tatsächlich so läuft. Es wirkte aber auf mich sehr gestellt. Im letzten Drittel scheint die Autorin gemerkt zu haben, dass sie nun die Spannung wieder etwas anziehen muss, und so kommt es zwar zu einem spannenden Showdown, doch werden nicht alle Fäden logisch völlig befriedigend verknüpft. manche Erklärung wirkte ein wenig \"hinterhergeschoben\". Großartig allerdings der Abgang Vicki Sengers aus der Handlung: sie nutzt die dramatischen Ereignisse zur persönlichen Weiterentwicklung, was mir sehr gefiel. Ja, ich kann nur wiederholen, was ich weiter oben schon andeutete. Das wirkte auf mich im Rückblick alles ein wenig \"nach Plan\" erstellt, bemüht deutsch, so wie man eben als deutscher Autor denkt, dass ein Krimi zu sein habe. Gute Ideen waren vorhanden, vor allem im Streuen von falschen Verdachtsmomenten, und in der Charakterisierung der weiblichen Neben(?)-Darstellerin. Sehr schön auch immer wieder die optischen Schilderungen. Zur Bremse des Romans entwickelte sich allerdings der phlegmatische Kommissar Dühnfort, dessen Probleme mit dem weiblichen Geschlecht ich nun wirklich nicht nachvollziehen konnte - und dessen Umgang mit seinem Team man nur \"verfahren\" nennen kann. Wollen wir hoffen, dass die Autorin in Zukunft den Mut findet, sich eindeutiger für eine Person und / oder Perspektive zu entscheiden!
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rumble-bee hat insgesamt 76 Rezensionen angelegt. |
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