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Titel: | Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften: Ungekürzte Lesung mit Jodie Ahlborn (4 CDs) |
Kategorien: | Klassik |
BuchID: | 10876 |
Autor: | Irmgard Keun |
ISBN-10(13): | 386231846X |
Verlag: | Der Audio Verlag |
Publikationsdatum: | 2016-11-11 |
Number of pages: | 0 |
Sprache: | Deutsch |
Bewertung: |
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Bild: |
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Die Autorin, mit der Sie ab sofort verkehren sollten |
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29.11.2016 | Bewertung: ![]() |
ragantanger vergibt 9 von 10 Punkten
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![]() Irmgard Keun ist eine in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein wenig in Vergessenheit geratene Schriftstellerin, die eigentlich in einem Atemzug mit Tucholsky oder Kästner erwähnt werden sollte. Sie ist witzig, tiefgründig, intelligent und vor allem: eine Frau. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum sie so ein wenig in Vergessenheit geraten ist; vielleicht liegt es auch ein wenig an ihrem lakonischen, einfachen, niemals aufs Übertriebene oder Sensationelle ausgerichteten Stil. Subtil und sublim könnte man diese Art und Weise zusammenfassen. Tatsächlich waren ihre Bücher in der Weimarer Republik Bestseller, wie jeder gute und vernünftige Intellektuelle wanderte auch sie vor den Nazis ins Exil aus. Kurz vorher schrieb sie das heitere Buch vom Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften. Eine teils autobiographische (so die naheliegende Vermutung), teils fröhlich spielerische, kindliche Größenwahnsinnsmoritat vom heranwachsenden Individuum, das mit der es umgebenden Welt nicht zurecht kommt und es auf ihre Art und Weise zu verbessern sucht, was unter anderem schließlich in einem persönlichen Brief an den deutschen Kaiser mündet. Bei Keuns Büchern sind es weniger die inhaltlichen Details, als die souveräne Gestaltung, die herausragende schriftstellerische Leistung und ihre große Persönlichkeit, die jedes ihre Bücher zum Pageturner oder wie in diesem Fall zum Dauerhörerlebnis machen. Das Tolle nämlich: Jodie Ahlborn gibt dem Buch genau die einfache, naive und zugleich überlegene Stimme, die Keuns Vermächtnis auszeichnet. Das passt wie der Deckel auf den Topf und wird ergänzt vom einfachen Pappschuber und dem herrlichen Coverbild des frühen 20. Jahrhunderts mit Rheinbrücke und Dom aus Köln, in dem dieser fantastische Roman spielt. Gute alte Zeit, darf man da getrost sagen. |
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ragantanger hat insgesamt 279 Rezensionen angelegt. |
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