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Titel: | Jakobsblut: Historischer Kriminalroman |
Kategorien: | Historischer Roman |
BuchID: | 1521 |
Autor: | Barbara Pope |
ISBN-10(13): | 3548608337 |
Verlag: | List Taschenbuch |
Publikationsdatum: | 2010-08-11 |
Edition: | Taschenbuch |
Number of pages: | 528 |
Sprache: | Deutsch |
Bewertung: |
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Bild: |
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Beschreibung: |
Product Description Jakobsblut |
Spannend und gut recherchiert |
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20.08.2010 | Bewertung: ![]() |
KimVi vergibt 8 von 10 Punkten
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![]() Frankreich, Nancy 1894
Aufgeregt betritt der Untersuchungsrichter David Singer das Büro seines Kollegen Bernard Martin. Singer ist Jude und verzweifelt über seinen neuen Fall. Er hat die Aufgabe zugeteilt bekommen, einen angeblichen Ritualmord, bei dem ein Jude einen christlichen Säugling verstümmelt und umgebracht haben soll, zu untersuchen. Da sich, aufgrund der Dreyfus-Affäre, der Antisemitismus in der Bevökerung ausbreitet, hat Singer Angst davor, dass dieser brisante Fall sein Verhängnis werden könnte. Deshalb bittet er seinen Kollegen Martin inständig darum, den Fall zu übernehmen.
Martin übernimmt den Fall mit gemischten Gefühlen. Schon bald stellt sich heraus, dass sein Misstrauen nicht unbegründet war, denn kurz nacheinander werden zwei angesehene Mitglieder der jüdischen Gemeinde ermordet aufgefunden. Treibt etwa ein vom Judenhass zerfressener Mörder sein Unwesen? Bernard Martin weiß nicht, wo er mit seinen Ermittlungen ansetzen soll, doch in ihm erhärtet sich der Verdacht, dass sich viel mehr dahinter verbergen könnte...
Meine Meinung Der Kriminalroman beginnt mit einer historischen Vorbemerkung, in der die Dreyfus-Affäre und ihre Bedeutung für den jüdischen Teil der Bevölkerung kurz erklärt wird. Damit wird der Grundstein zum besseren Verständnis der Handlung gelegt. \"Jakobsblut\" ist bereits der zweite Band einer Bücherserie, in deren Mittelpunkt der Untersuchungsrichter Bernard Martin steht. Beide Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen und hatte trotzdem keine Schwierigkeiten mich mit dem Hauptprotagonisten und seinem beruflichen und privaten Umfeld vertraut zu machen. Dennoch wurde meine Neugier auf den ersten Fall, durch kurze Rückblicke auf das Schicksal seines verstorbenen Freundes, geweckt.
Die Beschreibungen der Handlungsorte und der agierenden Personen im aktuellen Fall sind sehr detailliert, sodass man sich die jeweiligen Situationen gut vorstellen kann. Ausserdem gelingt es der Autorin, die antisemitische Stimmung in der Bevölkerung zu beschreiben und dem Leser die bedrohliche Atmosphäre zu vermitteln. Sie lässt jüdische Gebräuche und Gepflogenheiten in die Handlung einfliessen und liefert so eine gut recherchierte und lehrreiche Hintergrundkulisse. Aufgrund der zahlreichen Informationen sollte man das Buch konzentriert lesen. Kleine, aber wichtige Details könnten sonst leicht übersehen und nicht in die Handlung eingeordnet werden. Das Buch lässt sich dadurch nicht durchgehend flüssig lesen, aber dennoch bleibt die Erzählung interessant und schlüssig. Bei der Suche nach dem Mörder tappt man fast bis zum Schluss im Dunkeln, da Untersuchungsrichter Martin verschiedenen Spuren nachgehen muss und dabei mehrere Verdächtige in das Visier der Ermittlungsarbeiten geraten. Deshalb ist die Kriminalhandlung spannend und die Auflösung überraschend.
Neben der Suche nach dem geheimnisvollen Mörder und der Aufdeckung der Hintergründe, verfügt das Buch ausserdem über interessante Nebenhandlungen. Denn Martins Frau Clarie wird von den Ehefrauen der anderen Untersuchungsrichter skeptisch betrachtet, da sie an einer Schule unterrichtet, die von Mädchen aus allen Bevölkerungsschichten besucht wird. Claries fortgeschrittene Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt des ersten Kindes, lassen den angesehenen Richter menschlich wirken und hauchen seinem privaten Hintergrund Leben ein.
\"Jakobsblut\" überzeugt durch eine spannende und gut recherchierte Handlung, die ohne romantische Verwicklungen und herzzerreißende Liebesszenen auskommt. Dennoch kommen die Gefühle nicht zu kurz, da das Ehepaar Martin ein einschneidendes Erlebnis verarbeiten muss und die bedrohliche Stimmung in der Bevölkerung beim Lesen spürbar ist. Anmerkungen zum historischen Hintergrund der Erzählung runden das Leseerlebnis ab. |
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